Ein Beruf mit Verantwortung
Justizfachangestellte arbeiten bei Gerichten und Staatsanwaltschaften. Sie unterstützen im Team mit Justizfachwirten Richter, Staatsanwälte und Rechtspfleger. Dabei sind sie selbständig für einen zügigen Ablauf des Geschäftsbetriebs verantwortlich. Eine besonders wichtige Voraussetzung ist daher ein ausgeprägtes Organisationstalent. Zu den Aufgaben von Justizfachangestellten gehören das Anlegen und vor allem das selbständige Verwalten von Akten. Darüber hinaus übernehmen Justizfachangestellte verantwortungsvolle Tätigkeiten wie Berechnung und Überwachung von Fristen sowie die Berechnung und Einforderung von Gerichtskosten. Gleichzeitig stehen Justizfachangestellte als Ansprechpartner für ratsuchende Bürger zur Verfügung und haben bei der Aufnahme von Anträgen und Erklärungen immer wieder Kontakt mit Menschen in den unterschiedlichsten Lebenslagen.
Ein Beruf mit Vielseitigkeit
Justizfachangestellte sind in das gesamte gerichtliche Verfahren involviert: vom Eingang des ersten Schriftstücks eines Verfahrens bis zum Ende und der sich daran anschließenden Aussonderung der Akten.
Während des Verfahrens bearbeiten Justizfachangestellte den Posteingang und den Postausgang. Zudem erstellen sie Schriftstücke aller Art wie zum Beispiel Ladungen an Parteien und Zeugen zu gerichtlichen Terminen.
Justizfachangestellte arbeiten in allen Abteilungen der Gerichte.
Insbesondere in Strafverfahren unterstützen Justizfachangestellte die Richter durch Führen eines Protokolls während der Strafverhandlung.
Darüber hinaus nehmen Justizfachangestellte verantwortungsvolle Aufgaben in der Verwaltung eines Gerichts oder einer Staatsanwaltschaft wahr.
Ein Beruf mit Perspektive
Justizfachangestellte können im gesamten Oberlandesgerichtsbezirk Stuttgart (Landesteil Württemberg) arbeiten.
Insgesamt gehören 8 Landgerichte, 8 Staatsanwaltschaften und 56 Amtsgerichte zum Bezirk.
Durch die Größe der Organisation und der dezentralen Struktur können Justizfachangestellte auch in ländlicheren Gegenden arbeiten. Auch ein Wechsel des Aufgabengebiets innerhalb einer Behörde oder ein Wechsel zwischen den einzelnen Behörden ist möglich.
Im Vergleich zu anderen Berufen im öffentlichen Dienst beginnen Justizfachangestellte in der Regel mit einem höheren Einstiegsgehalt. Die Eingruppierung erfolgt zu Beginn in der Regel in der Entgeltgruppe 9a (in anderen Verwaltungen i.d.R. in Entgeltgruppe 5). Im Vergleich zur freien Wirtschaft bietet der öffentliche Dienst eine besonders gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf, insbesondere durch die diversen Teilzeitmodelle.
Justizfachangestellte, die ihre Ausbildung mit einem guten Prüfungsergebnis abschließen und die beamtenrechtlichen Voraussetzungen erfüllen, haben bereits nach einer mindestens einjährigen Berufspraxis die Möglichkeit, eine sechsmonatige Zusatzausbildung für die Beamtenlaufbahn des mittleren Justizdienstes (Justizfachwirt/in) zu absolvieren.
Mirjam Reith
Olgastraße 2
70182 Stuttgart
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